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Charstory: Rukus Dakan

 
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Rukus Dakan



Anmeldedatum: 18.10.2004
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BeitragVerfasst am: Mo 18 Okt, 2004 09:42    Titel: Charstory: Rukus Dakan Antworten mit Zitat

Rukus Dakan

Ein ruhiger Tag nahm sein Ende. Das über den Baumwipfeln schimmernde rote Licht tauchte die Welt in eine festliche Stimmung.
„ … und seitdem forme ich das Eisen zu einzigartigen Klingen, wie mein Vater, dein Großvater es schon tat, “ sprach sein Vater zu ihm.
Es war der Abend, an dem sich Rukus Dakan dazu entschied ein Schmied zu werden. Nicht irgendein Schmied, er wollte ein Großmeister seines Faches werden, wie sein Vater und sein Großvater es schon waren. Sein Name sollte bei Menschen, Elfen, ja sogar bei den schmiedebegabten Zwergen für herausragende Arbeit und Einzigartigkeit stehen.

Schon im frühen Alter half Rukus seinem Vater am Amboss. Er kühlte das heiße Metall im Wasserbecken und war ein jedes mal erneut erstaunt, welch Wunder die beiden für ihn so faszinierenden Elemente Feuer und Wasser an den frisch geformten, brennend heißem Eisen vollbringen konnte. Für Rukus und seine Eltern stellte sich nie die Frage, ob er Schmied werden würde. Es stand von Anfang an fest.
Rukus wuchs als junger ruhiger Knabe in Haven auf, seiner Geburtsstadt. Am Rande der Stadt hatte sein Vater Ralmo Rukus Dakan eine florierende Schmiederei. Seine Arbeit war in Haven bekannt und ab und an kamen gar Krieger und Handwerker von weiter her, um sich in Dakans Geschäft umzuschauen oder Reisende gaben Bestellungen für Werkzeuge und Waffen auf, die sie dann Tage später abholten.
Mit Geldsorgen hatte die Familie Dakan daher nie zu kämpfen. Nicht das man im Überfluss lebte, um das Essen am nächsten Tage musste sich Familie Dakan jedoch nie Sorgen machen.
Rukus Mutter war für das Haus zuständig, sie kümmerte sich um die Kinder und verpflegte Rukus Großmutter, die er selber jedoch nur in verschwommenen Erinnerungen mit sich trägt. Als sie starb war Rukus gerade fünf Jahre alt.
Sein kleiner Bruder, der 18 Monate jünger als er war mit dem Namen Talaren Dakan, konnte sich kaum für die Schmiedekunst begeistern. Er pflegte schon im frühen Alter die Beete vor dem gemütlichen Hause und brachte seinem Hund kleine Kunststücke bei. Talaren war dem Eisenbiegen ganz und gar nicht verfallen. Kaum einer von Rukus Nachbarkindern teilte seine Begeisterung mit ihm und da Rukus seinem Vater oft und gerne half, hatte er, durch mangelnde Zeit einen nicht allzu großen Freundeskreis.
Rukus lernte rasch, noch bis spät in den Abend hörte man den Hammer auf den Amboss fallen und so erledigte er mit stolzen 16 Jahren bereits Aufträge des Vaters für die Kundschaft.
Sein Vater strengte die körperliche Arbeit mit der Zeit sehr an. Vater Dakans Handgelenke schmerzten von Abend zu Abend mehr und mehr. Nach der Arbeit salbte Frau Dakan seine Hände in warme Tücher ein, doch sie vermochten kaum den Schmerz zu lindern.
Nur knappe drei Jahre später erlag Rukus Vater einer schweren Lungenentzündung. Gearbeitet hatte er zum damaligen Zeitpunkt kaum noch. Seine Gelenke waren steif. Man sah durch die Unfähigkeit zu Arbeiten in des Vaters Augen, wie er die Lust am Leben verlor. Er wollte nicht im Bett liegen und sich füttern lassen. Das war nicht sein Leben, daran, so denkt Rukus heute, daran ging er damals zu Grunde.
Tief schmerzte es an jenem Morgen in Rukus Brust, als er vernahm, dass sein Vater über Nacht gestorben war. Talaren, der früh aufstand, um seine Felder zu versorgen und seine Mutter saßen weinend am Tisch. Rukus wusste was gestehen war. Er wusste es sofort. Er ahnte es schon seit einigen Wochen.
Seine Mutter, die sich eine Mitschuld am Tod des Vaters nicht ausreden lassen wollte, hatte von diesem Tag an kleinere geistige Aussetzer. Sie sprach dann von Dingen die sie sah, wenn sie vor sich hinstarrte: Von traurigen Menschen mit hämisch grinsenden Gesichtern. Von langen steinigen Wegen an dessen Ende, ein alter Mann stand, mit gesalbten Armen und einen Hammer in der Hand. Ihr Mann. Sie weinte viel in dieser Zeit. Nur wenn Rukus und Talaren von der Arbeit kamen und sie die beiden versorgen konnte, dann leuchteten ab und an noch ihre Augen. Sie war stolz auf ihre Söhne, doch ihre tiefe Trauer wurde sie bis zu ihrem Lebensende nicht mehr los.
Schließlich, als Rukus das 24 Lebensjahr erreicht hatte, verstarb auch sie. Noch am vorigen Abend am Bette seiner geliebter Mutter sitzend, sprach sie zu ihm und Talaren: „Meine zwei Söhne. Ihr seid mein ganzer stolz. Ich werde ihm von euch erzählen. Wie gut ihr euch macht, denn ich denke, dass ich bald den Weg entlang muss. Er hat nach mir gerufen. Er braucht mich wieder.“ Sie blickte ein letztes Mal zu Talaren und Rukus, die beide Tränen in den Augen hatten. Dann schlief sie ein.
Rukus und Talaren entschlossen sich einige Tage später das Elternhaus zu verkaufen. Mit Schmiede und Land. Beide wollten neu beginnen.
Gerecht wurde das Gold zwischen den beiden aufgeteilt und so kam es, dass Rukus ein Grundstück nicht unweit von der Havener Mine aufkaufte, um dort einen kleinen Stand zu errichten und allerlei Schmiedewaren anzupreisen. Eben an diesem Verkaufsstand lernte er Tatjana Lomee kennen. Eine Meisterarchitektin, die Interesse hatte ebenfalls am gleichen Ort ihre architektonischen Künste anzubieten. Es war, als ob sich die beiden ewig kennen würden und so willigte Rukus mit gutem Gewissen ein.
Die Geschäfte liefen von diesem Tag an so gut wie nie zuvor. Frau Lomee zog enorm viel Kundschaft an. Der Name Dakan stand für gute Qualität in der Schmiedekunst und Frau Lomee machte sich einen Namen als eine der besten Architektinnen des weiten Landes.
Es kam einiges an Gold zusammen. Rukus wollte sich ein neues Grundstück kaufen, außerhalb des ganzen Trubels. Auf einem ruhigen Fleckchen Erde und so beschloss er zusammen mit Frau Lomee, mit der er nach wie vor freundschaftlich und vor allem Dingen geschäftlich viel zu tun hatte, ein nicht unbeträchtliches Stück Land erwarb. Jeder der beiden ließ ein kleines Häuschen auf diesem Grundstück errichten und es dauerte nicht lange, da zog ans Nachbarsgrundstück sein Bruder ein. Talaren errichtete einen Bauernhof mit großen Feldern und Kühen und Schweinen, eben alles was zu einem Hof gehört.
Schon bald zogen weitere Leute in die nähere Umgebung. Meistens alte Freunde oder Kunden von Rukus und Tatjana. Es entstand nach und nach eine kleine Siedlung mit dem Namen Rodina.
So wurde aus der Siedlung langsam eine kleine Stadt. Der Orden des Inatus sicherte die lichte Stadt gegen dunkles Gesindel ab, es entstand eine kolossale Arena, ein Badehaus. Rodina wurde beliebter, doch der Reichtum der Stadt zog auch die Kreaturen der Dunkelheit an. Rukus Dakan als Bürgermeister und Tatjana Lomee als Bürgermeisterin führten mit Rodina nach diplomatischem Verhandlungsabbruch einige Jahre gar einen Krieg mit der Grafschaft Aly Shera. Rodina war mächtiger geworden und hatte nun mit neuen Schwierigkeiten zu kämpfen. Nach etlichen Tagen aber, kehrte schließlich wieder Ruhe in die Kleinstadt ein.
Rukus kam nach wie vor gerne seiner Arbeit als Schmied nach, doch nur noch selten hatte er die nötige Zeit für Aufträge. Die Stadt Rodina verlangte ihm all seine Fähigkeiten und Handlungsgeschicke ab.
So gingen die Tage und Wochen ins Land bis an jenen Tag, ja bis an jenen schicksalhaften Tag, als die Erde zu brennen anfing.
Es war ein ruhiger Abend. Über dem Land lag die Abenddämmerung. Das letzte Licht der Sonne tauchte seine Oberfläche in ein warmes Rot und die Wesen des Tageslichtes zog es langsam zu ihren Ruhestätten um denen Platz zu machen, die der Dunkelheit den Vorzug gaben.
Rukus saß wie so oft bis spät in die Nacht an seinem Schreibtisch. Tatjana Lomee direkt neben ihm. Kleinigkeiten wurden besprochen. Der Ausbau des Brunnens vor der Bank in Rodina war das wichtigste Thema am selbigen Abend.
Von einem Moment auf den anderen wurde es eisig kalt im Zimmer des Bürgermeisters. Die Erde bebte, erst leicht, dann immer stärker. Ein lauter werdendes Grollen schien die Stadt von fern her überrollen zu wollen. Rukus stürmte aus dem Haus in den Vorgarten, Tatjana ihm folgend. Er blickte sich mit der blanken Angst in seinen Augen um. Vom Meer her wehte ein tosender Wind, der meterhohe Wellen in die Straßen Rodinas schob.
Es war, als würde der Zorn der Götter endgültig das Land der Menschen, Zwerge und Elfen für immer hin fortfegen wollen. Rukus taumelte und wurde bei einer erneuten, starken Erschütterung der Erde zu Boden geworfen. Verzweifelt suchte er mit seinem Blick nach Tatjana, sie nicht ausfindig machen könnend, schweift er mit seinen Augen gen Talaren. Talarens Hof, er brannte und Rukus hatte den Anschein, dass die Hölle selbst Talarens Haus verschlucken wollte. Er versuchte sich aufzurappeln, doch er wurde erneut umgerissen. Seine Hände schoben sich zu spät schützend vor den Körper. Mit Wucht fiel er erneut, um schließlich durch den Aufschlag die Besinnung zu verlieren.
Den eisigen Boden noch fühlend, dachte er an Vater, Mutter und Talaren. Er sah sie vor sich. Talaren rief ihm mit schmerzverzerrtem Gesicht etwas zu, doch Rukus konnte nicht antworten. Er verlor nun endgültig das Bewusstsein.

Sein Kopf dröhnte. Blau … blauer Dunst. Rukus versuchte sich hoch zu drücken. Er hatte überlebt. Was auch immer es gewesen sein mag. Er hatte es überlebt.
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