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Stille Schatten

 
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Schatten



Anmeldedatum: 03.08.2005
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: Mi 03 Aug, 2005 23:30    Titel: Stille Schatten Antworten mit Zitat

Es war eine seltsame Nacht. Der Himmel wirkte dunkler als sonst, die Wolken dichter und das ged?mpfte Licht das die d?nne Mondsichel von sich gab brach nur sehr selten zwischen der Wolkenwand hindurch.
Mit in falten gelegter Stirn richtete der alte, charismatische Mann seinen Blick durch eines der Fenster seiner Bibliothek.
Er bekam die Hektik diesen Tag mit, viele Menschen hetzten durch die Stadt, riefen, diskutierten wild und ritten, alleine oder in grossen Gruppen, wieder so schnell hinfort wie sie kamen.
Nachdenklich liess er vom Ausblick ab und kehrte, die H?ndehinter dem R?cken gefaltet, mit langsamen Schritten zur?ck in sein Arbeitszimmer der grossen, wieder aufgebauten Bibliothek.

Viele B?cher waren verloren, beim grossen Beben vor einigen Jahren, auch einige ihm sehr wertvolle, verfasst von alten Freunden, Bekannten, Respektspersonen und auch von lang Verstorbenen oder solchen die nie einen Namen besassen.
Die seltsam verfassten B?cher von Hurrie waren ebenso verschwunden, wie die Legenden welche der einstige Graf zu Aly'Shera verfasste, doch einige B?cher, wertvolle Werke, wertvoll f?r ihn vor allem, als Liebhaber alter Mythologien, Sagen und Legenden, die immer so viel Weisheit zwischen den Zeilen stehen hatten und die so wundervoll zu lesen waren, konnten gerettet werden.

Isaac schaute den Raum ab und trat dann auf ein Regal zu, weit hinten stehend, in der dunkelsten Ecke, unauff?llig und abseits der Hauptg?nge. Dort bewahrte er seine pers?nlichen Lieb-St?cke auf, Werke von unsch?tzbarem Wert, den jedoch kein Laie einsch?tzen konnte. Und so griff er in das Regal und zog ein Buch hinaus.
Der graue Einband aus d?nnem Leder war kaum verziert, nur ein runder Kreis war hinein gepresst in das einst schwarze Buch.

Mit einer Mischung aus Furcht und Vorfreude machte er sich daran, das feine rote Band welches die beiden Deckseiten zusammenhielt zu l?sen und das Buch zu ?ffnen. Staub stob hinaus und die Seiten gaben in ihrem Alter nach und l?sten sich teilweise aus der Fassung, eine traurige Eigenschaft die Isaac schon oft erlebt hatte und auch heute noch schwer damit zu k?mpfen hat, dabei nicht in eine Mischung aus Wut und Trauer zu verfallen.
Er legte nun langsam den Finger auf den ersten grossen aber nicht verzierten Buchstaben und fing an zu lesen, zu lesen wie er es schon dutzende Male zu vor tat, ein Buch der Freude und ein Buch der Trauer, der Liebe und des Leids.




In der Stille liegt die Kraft
In der Kraft liegt die Stille
Die Stille ist das Ende
und der Tod nur ein Aufschrei in ihr

Von Liebe soll ich berichten in diesem Buche der Weisheit, von Liebe wie sie tiefer nicht sein kann und von Verzweiflung, von Not und Erl?sung. Auf dass die Menschheit nie vergessen wird, was einst geschah in diesen d?stren Tagen, dass sie das Licht, das sie erhellte und die Dunkelheit welche sie umh?llte auf ewig in Erinnerung haben werden.

Es lobte mich der junge Mann, der Nathor hiess, ein junger Bursche, schw?chlicher Natur doch gross und mit einem Blick wie er nicht mehr h?tte wett machen k?nnen, was seine geringe Statur nicht vermochte. Lob aus seinem Munde, meiner Kindheit Lebzeit h?rte ich nichts bewegenderes, ob denn sein Lob leise war, doch von einer St?rke in der Stimme, so dass ein jeder in der alten Taverne sie verstand, selbst der letzte Trunkenbold und es herrschte die Stille pl?tzlich wie eine Kaiserin ?ber alles und jeden.
Nur der junge Nathor selbst stand neben mir, mit einem L?cheln das man nicht zu sehen vermochte, doch zu f?hlen, mir lief ein Schauer ?ber den R?cken, als ich ihn neben mir sah, mit festen Stand als wolle er die ganze Taverne herausfordern, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

F?r den jungen Nathor fand ich diese Gastwirtschaft, daher das Lob, das ich mir, wie auch den Groschen, welchen er mir aush?ndigte, redlich verdient habe. Doch ich sollte es bereuen, bereuen, weil ich herausfinden sollte, dass diese Aufgabe der Schritt ins Verderben f?r zwei Wesen war, wie sie reiner nicht h?tten sein k?nnen, der letzte Schritt von vielen, doch der entscheidende.

"Ich bin gekommen Euch zu vernichten, so sprecht, schreit, flucht, oder versucht zu rennen, denn es wird Eure letzte Tat sein, welche ihr in Eurem Leben begehen werden. Doch ich rate Euch, dr?cke ein jeder von Euch der Hure auf seinem Schoss einen letzten feuchten Kuss auf die vollen Lippen und richte sich selbst, auf dass Eure Seelen in Eure eigene Verdammnis treibe und nicht in die meine, denn in der meinen wird ihr Leid widerfahren, wie es keiner von Euch leblosen H?llen auch nur ausdenken k?nnte."

Kein Klang der Unruhe war in seinen Worten zu h?ren, nur Wut, eine stumme Wut, ohne Leidenschaft, eine Wut, als w?re sie selbstverst?ndlich, still, wie Atmen. Und eben dieser stockte einem Jeden. Selbst als einfaches Kinde eines elenden versoffenen Bauer w?re ich bei einem Jeden anderen sicher gewesen, ihm w?rde ein Messer den Hals aufreissen und die Kartenspiele, das Gegr?hle und Getanze w?rde weiter gehen, doch es erschien mir als absurd in diesem Augenblick und so wusste ich, ehe ich es sah, was die n?chsten Momente meines Lebens, sie erschienen mir wie ein Traum, vergleichbar mit einem Rausch, den ich erst viele Jahre sp?ter in meinem Leben erleben durfte, den ich nur nebens?chlich wahr nahm.

Keiner der Bauern, Schmiede und einfachen Dorfwachen hatte auch nur den Hauch einer M?glichkeit dem Kampfgewitter dieses J?nglings zu entgehen. Er f?hrte seine kurzen, leichten Klingen als w?ren sie Teil seiner selbst, schoss durch den Raum, schlitzte die K?rper auf, Riss die Brust der M?nner entzwei und trennte mit einer unglaublichen Perfektion Gliedmassen vom K?rper derer, die ihn nur mit weit aufgerissenen Augen und zum schreien ge?ffneten M?nder anblickten.

Nathor war erwacht zu dem, was er f?r den Rest seines Seins darstellen w?rde, ein Kind des ewigen Schattens.

Als alles vorbei war, schob er seine Klingen ohne sie vom Blut zu befreien zur?ck in seine Halterungen hinten am Gurt, legte mir seine sanfte, leicht zitternde Hand auf die Schulter und wir liefen ohne ein Wort zu wechseln nach draussen, wo ich das Antlitz des sch?nsten Weibes, welches mir je begegnete, zu Gesicht bekam und von welchem ich heute noch N?chtelang tr?ume, nicht wie von einer Hure, sondern wie von einer Gottheit, Ehrf?rchtig, in Trauer und Freude zugleich.

Alarielle, erste Tochter des ewigen Schattens, eine ehemalige Hochelfe, alt an Jahren, weise und m?chtig im Umgang mit der Natur und der darin verborgenen Kr?fte, blickte Nathor tief in die Augen, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben. Sie sprachen und ich wusste es, dass sie sich verstanden.
Sie war es, die aus Bed?rfnissen, welche den Ihren, dem stolzen und treuen Volke eine Insignie entriss um aus Gunst gegen?ber sich selbst, dem einzigen Manne, dem sie sich je ergeben hatte, Nathor von Lenien, die Unsterblichkeit zu schenken.
Sie sagte sich selbst den Ihren los, schenkte ihm ewige Jugend, dem Mann der sie errettete und dadurch ihr Herz gewann, ein Mensch, ein Sterblicher, der rein war in der Seele und pur wie es nie ein Zweiter sein w?rde.

Und so kam es, dass Nathor die Seinen, Alarielle die Ihren t?teten auf dem Weg in die Dunkelheit, die Liebe, des Leides und der einzigen Freiheit die sie je kennen w?rden, der Freiheit unter dem Tage.
Ihre Liebe wurde zum Gef?ngnis, ihre Leidenschaft zum Tod und so kam der Wandel und der Weg hinab in die Dunkelheit.

Nie wieder sah ich Nathor noch Alarielle, doch noch heute, 60 Jahre nach diesem Schicksalshaften Tage werden Geschichten erz?hlt, von spurlos Verschwundenen und ich erinnere mich ein jedes mal unter erschauern an Ihre letzten Worte.

"Aufwachsen sollst du, Bursche, in einer Welt des Schattens doch soll dich der Schatten verschonen und dir Licht gew?hren, denn nicht vergessen werden dich jene, die dir verdanken, dass sie nun ziehen k?nnen.
Eine neue Dynastie wird entstehen, eine Dynastie von Unsterblichen, denn so sprach er zu uns, Calaen der Weise, Calaen der Stille, in die Tiefen zu ziehen und Pal?ste zu erbauen, Opfer zu bringen, Menschen, Elfen, nur von edelster Natur und zu den Unseren zu machen, ihren Geist zu l?sen, ihren Geist zu formen, unsterblich, wundersch?n und rein, ein Leben in den Schatten, ein Leben in St?rke, ein Leben in Macht.
Nicht trauern sollst du, junger Bursche, denn Leben wirst du und berichten wirst du einst, was du hier gesehen und geh?rt, sowie auch was noch kommen mag. Rein sollst du aufwachsen, doch sollst du uns nicht f?rchten, wir werden ?ber dich Wachen, wie wir ?ber alles Leben in den Schatten wachen, das sich auch Licht verdient."

Und Alarielle legte mir die Hand auf die Stirn, l?chelte mich an, wie Nathor zuvor, ohne eine Mundecke zu verziehen.

"Wissen sollst du stets, dass wir, Erste Dynastie der Schattenelfen ein Reich erbauen, das eines Tages auch dir offen stehen wird, wenn du rein genug bist uns zu finden."

Und so verschwanden sie, ohne ein weiteres Wort, f?r immer aus der Sicht all jener Menschen und Elfen, welche sich nicht der Reinheit erwiesen zu den Ihren zu werden.

Am heutigen Tage ist es nun soweit, ich lege die Feder hernieder und gehe den Weg, den mir schon lange vorbestimmt war, den Weg hinab in die Schatten, auf dass ihre Arme mich offen empfangen.



Wie so oft haftete Isaacs Blick noch lange nach dem lesen des letzten Wortes auf dem aufgeschlagenen Buch. Ein leerer Blick, nachdenklich und von vielen Emotionen ber?hrt, stand er nun auf, brachte das Buch zur?ck in die Nische und begab sich abermals zum Fenster.

"Schatten sind wahrlich ?berall", schloss er mit besorgtem Blick in den Himmel und begab sich in sein Gemach um Ruhe zu finden.
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Leila



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BeitragVerfasst am: Do 04 Aug, 2005 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz in Gedanken noch setzte sich Leila in die Bibliothek und zogen eben dieses Buch hervor, ohne zu ahnen, dass es am heutigen Tage bereits so eingehend studiert wurde. Sie las die Zeilen und erschauerte. Eine Weile noch blieb sie im Schein der Kerzen dort sitzen und starrte ins Leere. Diese Bilder in ihrem Kopf... Sie kamen schon wieder. Sie wusste, dass diese Nacht nicht mit ruhigem Schlaf gesegnet sein w?rde...
Sie sah den R?uberhauptmann, der ihr das Schwert an die Kehle hielt und das Gold sehen wollte... sie sah sein befriedigtes, gieriges Grinsen, als er die St?cke in den Truhen erblickte... das Angriffssignal, als sie ganz vorne stand, den Geifer in den Augen lodernd... schreiende M?nner, Blut, so viel Blut... den markersch?tternden Schrei von Rays treuem Bregos.. die Angst und das Sch?umen der Tiere, die sie aus dem Kampfesgeschehen sammelte und in Sicherheit brachte..
Sie blinzelte. So angestrengt hatte sie ins Leere gestarrt, dass ihre Augen sich trocken wie Pergament anf?hlten. Doch schon ?berfielen sie wieder diese Bilder...
Ihr Ritt in Panik durch die W?ste.. kein klarer Gedanke mehr m?glich.. vorbei an seltsamen, gruseligen Wesen, noch nie von ihren Augen erblickt... dann Serra und der ohnm?chtige Deramur.. das Banditenlager... der H?uptling, wie er ?ngstlich alles erz?hlte.. die Blicke in die blutigen Zelte... dann das gr?uliche Gemetzel, dass die W?chter Gryffions dort veranstalteten unter denen, die ihren R?ckzug von der Insel bereits versprochen hatten..
Entsetzen und Panik schn?rrte ihr die Kehle zu.
Blut, so viel Blut... so viele leblose K?rper... kaum hatte sie je eine Leiche gesehen... und dann das...
dann der ohnm?chtige Anf?hrer umsorgt von Ray und Deramur...Moriar, hoch erhoben, um den Todessto? auszuf?hren, sein Schwert so entsetzlich das Licht brechend, dass es schmerzte...
als n?chstes der unbewegliche K?rper auf dem Pferd von Serra..
nochmal W?ste... die verst?rten Packtiere... die Stadt, friedlich, darin Ray, Serra, Deramur mit dem schlaffen K?rper... ihr Auftrag, dieses blutige Wesen wegzubringen... ihr Entsetzen, zu bemerken, dass noch Leben in ihm war, als er so vor ihr auf dem Pferd lag..
Das kalte Abweisen der Hochelfen bei der Bitte um Versteck dieses Mannes.. der k?hle Ezra, als er sie von der B?rde befreite... sein Blut, ?berall sein Blut an ihr...
und nun sa? sie hier. inzwischen sauber von au?en. Doch die Bilder, die Bilder.. das Blut.. in ihrem Inneren kochte es. Sachte legte sie das alte Buch wieder zur?ck. Schattenelfen. Ihr Vater hatte ihr einige Legenden erz?hlt. D?stere Worte. Und sie sollten nun das Schicksal der Carolin in ihren H?nden halten? Ein Schauer durchlief sie. Und sie f?hlte sich m?de. Leer. Ausgebrannt. Ganz in Gedanken verlie? sie die Bilbliothek. Schwang sich auf Madamha und f?hlte das pulsierende Leben des Tieres an ihren Beinen. In Gedanken machte sie sich auf den Weg zu ihrer Ruhest?tte. Ruhe. Ein Wort. Doch heute keines f?r sie, das wusste Leila.
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Leila



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BeitragVerfasst am: Sa 06 Aug, 2005 02:40    Titel: Antworten mit Zitat

Eine junge Dame in Rot schreibt hastig zu sp?ter Stunde ein Pergament und heftet es an das Brett auf dem Markt:

Werte B?rger und B?rgerinnen,
alle, die sich an der Suche nach Carolin auch weiterhin beteiligen und der Gefahr der SChattenelfen entgegenblicken wollen, bitte ich, sich morgen, Samstag abend, zur siebenten Stunde, im Rathaus einzufinden, damit wir das weitere Vorgehen planen k?nnen.
Ich hoffe auf euer zahlreiches Erscheinen.
Hochachtungsvoll,
Leila Mandris
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