Mithras Administrator

Anmeldedatum: 18.10.2004 Beiträge: 794
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Verfasst am: So 19 Dez, 2004 22:09 Titel: Die Offenbarung |
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1. Teil
Neue Hoffnung
Das Land birgt eine Vielzahl an Individuen. Zahlreiche Variationen ihres Äußeren wurden von den Göttern und der Natur gezeichnet. Grundverschieden waren sie nicht nur in ihrer Gestalt. Da sind die Menschen, arbeitsam, vielseits talentiert und doch mit dem Drang sich selbst schaden zu müssen. Die Elfen, grazil und intelligent mit einem starken Sinn zur Gemeinschaft, die einen der Natur versprochen die anderen der Schönheit. Die Zwerge, klein aber umso kraftvoller, Handwerker von gesegneter Robustheit und von scheinbar mürrischer Natur. Eine Gemeinsamkeit gibt es jedoch unter den zivilisierten Lebewesen jeder Art. Abends saß man zusammen am Feuer im dürftig errichteten Lager. Man klagte und scherzte oder sinnierte über die schwere Zeit die sie durchleben mussten.
Man erinnerte sich an alte Tage zurück, an denen man der Gefahr ins Auge blickte und gar mancher Übermacht die Stirn bot. Tage an denen Mut und Verzweiflung nahe aneinander lagen, Tage an denen ein mancher schon das Ende vor Auge hatte. Aber immer wieder gab es Hoffnung. Immer wieder bäumte man sich gemeinsam auf und stellte sich dem Elend.
Todbringende Reiter die das Land tyrannisierten oder vom Dämon verführte Arkane die Elfen wie Menschen das Leben schwer machten. Belagerungen durch Orkhorden oder der Krieg der Minotauren gegen die Elfen welcher fast verloren ging. Eine heimtückische Seuche die vor Mensch und Tier nicht halt machte zum Zwecke die Macht eines Wahnsinnigen zu bereichern.
Oftmals schien es aussichtslos doch immer wieder gab es eine Möglichkeit, einen Strohhalm der letztendlich die Erlösung brachte. Alle Mühe die man aufbrachte, alles Blut was vergossen war schien nun vergebens. Das Unwiederbringliche kam. Nichts wies darauf hin. Kein einziger Anhaltspunkt der nur im Geringsten das andeutete was dem Land widerfahren würde. Die Katastrophe kam über Nacht. Der Himmel schien auf die Erde stürzen zu wollen und begrub alles was in Jahrhunderten je geschaffen wurde.
Der Wille der Götter schien es gewesen zu sein dass man noch lebte. So glaubten Jene die ihre Existenz nicht verleugneten. Wenige konnten sich entsinnen wie man plötzlich Armeen von gottlosen Kreaturen gegenüberstand und wie diese zurückgeschlagen wurden. Für die Meisten war dies nur ein Schleier in der Erinnerung. Und nun saß man am Feuer und wusste nicht was die Zukunft bringen würde. Ist man nun dem Tode geweiht oder geht das Leben unaufhaltsam seinen Weg.
Man saß zusammen wenn der Abend dämmerte und die Dunkelheit der Nacht das Land umhüllte. Unbewusst schauten sie häufig mit müden Augen und Hoffnungslosigkeit im Blick gen Himmel. Aus reinem Instinkt glaubte man in der Ferne das zu finden, was einem die Kraft zum Leben zurückgeben würde. Etwas worauf man schauen konnte immer und immer wieder wie dieser Stern am Horizont der am heutigen Abend aufging…
Sein warmes Licht strahlte Wärme wie Ruhe aus. Je länger man ihn betrachtete umso mehr wirkte er wie Balsam auf die geschundene Seele. Das Land und seine Bewohner schienen gemeinschaftlich aufzuatmen. Eine Welle der Erleichterung war förmlich in jedem Partikel der Luft zu fühlen auch wenn überall nur Stille herrschte. Innerlich war jedem lebenden Wesen klar. Auf diesen Stern konnte man nun Abend für Abend blicken und die von ihm ausgehende Hoffnung in sich aufnehmen. Denn er war etwas Besonderes. Er erstrahlte nicht am Himmel wie jeder andere Stern. Er versprühte sein Licht hier auf der Erde. Er war nicht so weit weg wie die anderen. Er schien greifbar nah… |
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