Ramirez Gonzales
Anmeldedatum: 18.10.2004 Beiträge: 392 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: Sa 19 Nov, 2005 09:08 Titel: Der unbekannte Ritter |
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Der unbekannte Ritter.
1.
Zwar h?lt die Fluth geschieden
Frankreich von Engelland;
Ein Meer ist zwischen beiden,
Sie trennend, ausgespannt;
Doch drohen sich die Blicke
Selbst ?ber's weite Meer,
Und oft schwamm nach der K?ste
Manch waffenstolzes Heer.
Viel Kampf ward dort gestritten
Am Ufersand; mit Macht,
Von Franken und von Britten,
Geschlagen manche Schlacht.
W?r' all' das Blut beisammen,
Das dort geflossen ist,
Ein zweites Meer entstanden
W?r' schon zu dieser Frist;
Und w?ren die Knochen getragen
Auf eine einz'ge St?tt',
Von allen, die dort erschlagen,
Einen Berg es geben h?tt'! ?
2.
Einst zog Carol, der K?nig
Von Frankreich in den Streit:
Bertrand Guesclin, der tapfre,
Der Heeresmacht gebeut;
Die Britten, sch?n gewappnet,
Dem Heer entgegen stehn:
Die Rosse wiehern lustig,
Die stolzen Fahnen wehn;
Da sieht man Lanzen splittern,
Zerkrachen manches Schwert,
Zerspalten Helm' und Schilde,
Hinst?rzen manches Pferd.
Viel tapfre Franken liegen
Entseelt im blut'gen Sand,
Umsonst! ? Die Britten siegen,
Es hilft kein Widerstand.
Doch seht! ein einz'ger Ritter
Schafft wieder Bahn und Licht;
Wer ist der Mann, wer kennt ihn,
Der so verwegen ficht?
Bei Sankt Denis! es weichet
Dort, wo er steht, der Feind;
Der Tag wird noch gewonnen,
Der schon verloren scheint.
Wer ist der muthige Krieger?
Ist Keinem er bekannt?
Die schlechte R?stung k?ndet
Nicht hohen Rang und Stand,
Es fa?t die Oriflamme
Der l?wenk?hne Mann,
Und tr?gt sie, hochgeschwungen,
Den Schaaren weit voran!
Dort bricht er ein! ? nach dringen
Die Tapfersten im Heer,
Man kennt aus Blut und Staube
Nicht Frank' und Britten mehr! ?
3.
Zu leichter Stadt gereihet,
Erheben auf dem Plan
Sich, schimmernd, Frankreichs Zelte,
Die Arbeit ist gethan.
Die Feinde sind vertrieben,
Verbunden ist, wer wund;
Doch unbekannt geblieben
Ist noch zu dieser Stund'
Der Tapfre, der erfochten
So ruhmgekr?nten Tag,
An den in sp?ten Jahren
Frankreich noch denken mag.
4.
Seht auf des Zeltes Kuppel
Ihr jene Fahnen wehn,
Wo in dem wei?en Felde
Drei goldne Lilien stehn?
Das ist das Zelt des K?nigs:
Die Heeresf?rsten all',
Sie stehn um ihn versammelt,
Viel Helden allzumal.
Und mitten unter ihnen
Steht jener Rittersmann:
Und auf des K?nigs Fragen
Zur Antwort er begann:
?Erla?, o hoher K?nig,
Mir gn?dig den Bescheid;
Ein Nam' entscheidet wenig,
Ein Degen viel im Streit;
Und hab' ich brav gefochten,
So fordr' ich de? zum Lohn:
O, K?nig, hohe Herren!
H?rt auf und schweigt davon! ??
5.
Und wie sie also sprechen
Im hohen K?nigszelt,
Graf Alen?on verneigend
Sich vor den K?nig stellt:
?Verlangt es Dich, zu wissen,
Wer hier der Edle sey,
Steh' ich, ihn zu enth?llen,
Mit einer List Dir bei.
Geheim lie? ich durchsuchen
Ihm sein Gep?ck, da fand
Mein Knappe diesen Becher
Hier unter andrem Tand.
Ein Wappen ist gegraben
In's helle Gold; la? sehn,
Vielleicht wird hier wohl einer
Zu deuten es verstehn! ??
?Ihr seyd ja viel gereiset,
Herr Herzog von Nemours,
Nun, alter Herr, beschauet,
Vielleicht gibt's eine Spur!?
So spricht Carol und reichet
Den Becher l?chelnd hin;
Der Herzog, lange forschend,
H?lt und betrachtet ihn.
Dann spricht er: ?Eine Wette
Setz' ich, ich hab' entdeckt
Den Mann, der in der schlechten
R?stung sich hat versteckt.
Zu Oestreich unterm Walde
Sieht in die weiten Gaun
Man von der Berge Spitzen
Viel alte Burgen schau'n;
Doch eine steht, die h?chste:
Dort sah, gehau'n in Stein,
Ich ?berm Thor die? Wappen;
Kein andres kann es seyn.
Wohl manch ein Held und S?nger
Zog aus des Schlosses Thor,
Die? Wappen auf dem Schilde,
Zu Sang und Streit hervor;
Gepriesen in allen Landen
Ist jener Heldenreihn;
Der Tapfre, der hier stehet,
Es ist ein ? Liechtenstein!? ?
Da bog der Held die Kniee
Und sprach: ?Ich l?ugn' es nicht,
Die? Wappen ist das meine,
Es ist so, wie er spricht.?
Drauf schlo? in seine Arme
Der K?nig den Rittersmann,
Und lauter Jubel, jauchzend,
Im Frankenheer begann.
Auf ihre Schultern heben
Die Ritter freudig ihn,
Und tragen ihn, ob er's wehret,
Durch's ganze Lager hin! ?
6.
Zu Oestreich unterm Walde
Blickt noch die Burg hervor;
Auch jetzt ziehn wackre Helden
Zum Kampf aus ihrem Thor.
Und weil es stets wie S?ulen
Gestanden im Gefecht,
War lange schon gef?rstet
Das r?hmliche Geschlecht. ?
Drei Liechtensteine lebten,
Und leben noch zur Zeit,
Die nennt der Ruhm der Helden
Durch alle Heere weit:
Johannes hei?t der eine ?
Hut ab! wird er genannt!
Seit M?nner Schwerter tragen,
Hielt keiner besser Stand.
Oft wohl hab' ich gesehen
Im Kugelregen dicht
Den Heldenf?rsten stehen,
Und wo er stand, ward's licht! ?
F?rst Aloys hei?t sein Sippe:
Der hat aus jeder Schlacht
Sich eine neue Wunde
Und neuen Ruhm gebracht.
Als noch sein Bruder lebte,
Sah man sie stets zu zwei'n
Vorschreiten vor dem Heere,
Wie zween mordgier'ge Leun;
Doch der ist j?ngst geschieden
Zum stillen Land hinab,
Ihm k?hlt die edle Stirne
Ein Lorbeer ? und das Grab.
Quelle: gutenberg.spiegel.de
Muss sagen da gibt es sehr geile Gedichte. _________________ Ramirez Gonzales:
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Alryk Thorsson:
Wikinger- Krieger und blutrauschsüchtiger Säufer
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