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Die Lehrlingszeit des Friedrich von Stein

 
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Haggis



Anmeldedatum: 04.01.2007
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: Do 04 Jan, 2007 20:41    Titel: Die Lehrlingszeit des Friedrich von Stein Antworten mit Zitat

”Aber…” die erwiederung erstarb auf seinen Lippen als ihm die grosse Hand ins Gesicht schlug, brennender Schmerz durchzuckte seine Wange und er hatte keine Zeit sich davon zu erholen, als die nächste schon sass und die dritte folgte. Der Schmerz war weg alles fuehlte sich stattdessen taub an und die Tränen traten ihm in die Augen.
Er verstand nicht wieso und was ueberhaupt geschehen war, die Zange hielt er noch immer in der Hand, der Meissel den er zum härten aus dem Feuer genommen hatte war in den Löschzuber gefallen. Scheinbar grundlos war der Meister bruellend auf ihn zugekommen und hatte ihm irgend etwas vorgeworfen, wovon er nicht einmal wusste was es war. Vor schreck hatte er den Meissel, dessen Spizte bereits kalt war ganz in den Zuber fallen lassen, mit einem Zischen verschwand er in der trueben Tiefe.
Es war kalt und nebelig, die Wange war heiss und begann zu brennen, die Tränen rannen und Fri wuenschte er wäre tot, der Meister war inzwischen weg, Fri wusste nicht wohin, war aber froh, dass er weg war.
Die Zange noch immer haltend, entschloss er sich den Meissel wieder zu suchen, sein Arm wurde nass und er krempelte seinen ehemalig weissen, nun graubraunen mit Russstreifen beschmutzen Aermel hinauf. Er versuchte den Boden im Zuber zu erreichen aber der Arm war nicht lange genug und er wollte nicht tiefer hinein, da es schon zu kalt dafuer war, bald wuerde vermutlich der erste Schnee fallen. So versuchte er es mit einer anderen Zange von drinnen, die etwas länger war. Tatsächlich kam er auf den grund des Zubers, der urspruenglich ein altes Weinfass war, einige Loecher waren schon notduerftig geflickt, es reichte gerade noch um vor einer Schmiede zu dienen. Es waren wohl schon einige Dinge hineingefallen und Fri hatte muehe den Meissel zu finden, er hatte angst davor, der Meister wuerde wieder auftauchen, schaffte es aber doch den meissel herauszuziehen. Wieder ging er hinein zum Feuer und legte den Meissel in die Glut, er betätigte den grossen Blasebalg und legte mehr Holzkohle auf, der Meissel gewann langsam an Wärme und als er schön rotgluehend war, zog er ihn heraus und eilte wieder vor die Werkstatt, hielt die Spitze in das Wasser und wartete bis es nicht mehr zischte, ganz genau wie der meister es ihm beigebracht hatte. Dann zog er ihn heraus und schrubbte den Zunder so dass er das blanke Eisen sehen konnte. Langsam verwandelte sich die silbrige Spitze in eine gelbe. Fri wartete bis sie schön blau war und hielt sie dan schnell wieder in den Zuber. Seine Wange war noch immer heiss, sie fuehlte sich geschwollen an und sein linkes auge liess sich nicht mehr ganz öffnen. Ihm war leicht uebel und wenn er ganz nach links zu sehen versuchte schmerzte es noch mehr. Fri wuenschte sich er wäre Gross. Per war zwei jahre älter als er und der war schon stark. “Aber nicht so stark wie mein Meister” ueberlegte er realistisch. “Ich glaube nicht, dass jemand stärker ist als mein meister, desshalb tun auch die Orfeigen so weh.”
“Vielleicht werde ich auch einmal so stark” Ueberlegte er sich weiter. Sein Vater hatte ein bisschen Lehrgeld bezahlt fuer seine Ausbildung, es war recht guenstig hatte er gemeint, Fri wusste nicht was das hiess, er hatte noch nie Geld in den Fingern gehabt. Sein Vater war Zimmermann und das war gut so, denn sein Vater war Linkshänder und Linkshänder hatten mehr Lohn am Tag, weil es weniger davon gab und sein Vater sagte immer, der Baum muss schliesslich von Rechts und auch von Links bearbeitet werden.
Weil sein Vater also Linkshänder war konnte er ein bisschen lehrgeld fuer Frid bezahlen, frid war der dritte Sohn in der familie und nach seiner Geburt war seine Mutter gestorben. Sein Vater sagte, es ist ein Wunder, dass du ueberlebt hast, die meisten Kinder sterben in dem Alter mit der Mutter.
Die älteren Brueder hatten keine Lehrstelle gekriegt die Geld kostet. Fri dachte er hätte diese Stelle bekommen weil es ein Wunder war, dass er ueberlebt hatte als seine Mutter starb.
Die Brueder arbeiteten mit in der Zimmerei, Fri Arbeitete in der Schmiede, schon seit ueber zwei Jahren und er war noch nicht einmal vierzehn, er musste noch fast zwei Jahre dort arbeiten bis er ein richtiger Schmied wäre und wenn er frueher gehe muesste sein Vater dafuer geradestehen und das sei nicht billig. Fri durfte die lehre nur machen weil er Vater versprach vier Jahre lang zu bleiben. Er wusste damals nicht was er versprach, er hatte viel Blut und Wasser Geschwitzt in der Zeit, aber er hatte freude am Schmieden und der Meister war kein sehr schlechter Meister, nur heute, heute war er der schlechteste Meister den es gab.

Als Fri am Samstag Abernd durch die Dunkelheit stapfte zum Haus das sein Vater mit vier anderen Familien teilte und im nächsten Dorf stand, ein langer Fussmarsch weit weg, da war seine Backe wieder normal und sie fuehlte sich gut an. Der Meister war an jenem Tag nicht mehr aufgetaucht bis zum Abendessen. Fri hatte sich nicht getraut Fragen zu stellen, aber er hatte an diesem Abend Fleisch gekriegt, was noch nie zuvor geschehen war und desshalb fuehlte er sich am nächsten morgen gar nicht so schlecht als er aufstand um das Feuer anzumachen.
Der Marsch nach Hause war eigentlich nicht so weit, aber wenn die Tage kuerzer wurden und es Dunkel war wurde es muehsehliger und wenn es Schnee hatte war es nicht möglich den Weg im Dunkeln zu machen. Zum glueck hatte es noch keinen Schnee, schon wenn er seinen nächsten freien halben Tag haben wuerde, wuerde es vermutlich schon unmöglich sein den Weg zu machen, da es kurz vor dem gefrieren war.
Er war erschöpft als er nach Hause kam wie ueblich, er umarmte seine Stiefmutter stuermisch, die wie gewohnt am Herd stand um diese Zeit, sie begann zu weinen und fri löste sich aus de Umarmung. Es roch lecker und aus der Stube hörte er seine Geschwister mit dem Vater reden. Er umarmte auch die alte grossmutter, die neben dem Herd sass, da wo es am wärmsten ist, da wo Grossmuetter am besten aufgehoben sind, wie sie zu sagen pflegt, dass sie etwas Wärme in ihre alten Knochen kriegt.
Als er in die Stube trat, blickten alle zu ihm auf, ihre Gesichter waren betruebt und einer fehlte.
”Wo ist Joseph” Fri fuehlte sich plötzlich etwas wackelig auf den beinen, er wusste bereits, dass etwas schreckliches passiert ist, bevor jemand antworten konnte. Seine Geschwister Schwiegen und nach einigem Zögern sagte der Vater:”Joseph ist tot” und nach weiterem Zögern: ”Von einem Balken zerquetscht.”
Fri fuehlte wie ihm die Tränen in die Augen traten, schon wieder, diesmal aber aus seelischem Schmerz.

Später erfuhr Fri, dass am Tage von Josephs Tod ein nahewohnender Bauer auf den Weg gegangen ist nach Tann wo sein Meister seine Werkstätte hatte. Dieser hatte versprochen auszurichten, dass Friedrichs Bruder gestorben ist und am Freitag, drei Tage danach die Beerdigung sei. Das war an dem Tage geschehen, als Fri die Orfeigen eingefangen hatte, deren ursache er noch immer nicht kannte. Er hatte es nicht erfahren, wie er aber jetzt hörte, hätte der Bauer es dem Schmied persönlich ausgerichtet.

Sonntagmittag machte sich Fri wieder auf den Weg, sein Vater begleitete ihn, er wollte der Sache auf den Grund gehen. Fri litt noch immer, dass er nicht bei der beerdigung dabei gewesen war und dass er nicht lebwohl zu Joseph hatte sagen können. Obwohl, wenn er darueber nachdachte, ”Leb”wohl wahr wohl nicht der rechte Ausdruck, aber es wollte ihm kein besserer einfallen.
In der Schmiede angekommen, machte er sich sogleich daran die Esse anzufeuern, aus der Kueche holte er sich Glut aus dem Herd mit einer Blechernen Schaufel die genau fuer diesen Zweck gemacht worden war. Er hörte seinen Vater mit dem Meister eine recht lautstarke Diskussion fuehren. Als das Feuer brannte begann er mit der nächsten Ladung Meissel die inzwischen bereitlag, spitzen, schrubben und härten. Normalerweise machte er die ersten zwei Vorgänge und dann das Härten, viele hatte er schon gemacht und er dachte er sei schon recht gut darin. Die vielen Meissel kamen aus dem Steinbruch ein stueck weiter weg, es war nur ein kleiner, brauchte aber doch viele meissel, sie hatten einen Schmied auf dem Platze, manchmal aber kam er nicht nach mit der Arbeit und dann bekamen sie die Aufträge.
Nach einer Weile wurde es still im Haus und dann kam sein Vater, er verabschidete sich freundlich, schien aber nicht zufrieden zu sein mit dem Meister.

Forts. folgt vielleicht Wink
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