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[Jester]

Nicht einmal einen ganzen Lauf hat die Sonne beschrieben seitdem die Minen befreit wurden vom Quell der Höllenbrut. Imäus ist ausser sich vor Wut, hasserfüllt schlägt seine geballte Faust auf den aus feinstem Elfenbein gefertigten Tron, den er sich von seinen Häschern hat errichten lassen.
Schon mit dem ersten entsenden ihrer Seraphim hatte Ilshara, seine eigene Schwester, in deren Adern dasselbe Blut floss wie in den seinen, ihm den Krieg erklärt und er hatte ihn nicht abgelehnt. Mit Entzücken verfolgte er ihren Versuch das Unvermeidbare hinauszuzögern, doch dieses mal war sie zu weit gegangen.
Die Minen, die tief in den Berg oder gar unter Tags gebauten Bollwerke, waren ganz eindeutig seine Domäne, das war schon immer so, ein Elysium indem keiner ihrer Streiter, der Seraphim, etwas zu suchen hatten. Doch gleich ganze Scharen sandte sie aus und Loth Imäus' Schergen hatten nicht den Hauch einer Chance die Stellung zu halten, dabei waren die Minenarbeiter selber schuld. Zu tief, zu gierig gruben sie sich in den Stein, näherten sich Orten an denen sie nichts zu suchen hatten, es war nur gerecht sie zu bestrafen für ihre Missetaten.

Aber gut, dachte sich der erzürnte, der listenreiche Imäus, Ilshara solle kriegen, was sie unwiederruflich heraufbeschwor und so erhebte er sich, von neuem Feuer gepackt und schritt mit brennender Leidenschaft herauf, die Treppen von seinem Thronsaal, so dass er es wirken konnte, den Zauber den er seit dem grossen Beben nicht mehr wirkte und noch immer nicht ganz bei Kräften ist deswegen.

Also sprach er und so geschah es, ein Bruchteil nur der Kraft die er verwendete für den Zauber, doch es genügte um die Landmassen in dem Gebirge der eisigen Insel auseinander zu reissen. Glühende Lava schoss aus dem Boden und mit ihr sammelten sich die längst in der Erde gefangenen Dämonen, auch die tiefer Gefangenen als die, welche die Mine heimsuchten, und besetzten das Gebirge. Die brennende Legion aus den Tiefen der eiseskalten Insel beherrschten nun was ihnen zustand, das Feuergebirge und würden dieses halten, wie ihr Meister es will.

Der indes, wieder ganz ausser Kräften, doch noch immer voll feuriger Leidenschaft, stand noch lange auf seinem Ausblick und unter schwerem Atem blickte er mit listigem Gesichtsausdruck in die Ferne. "Das war erst der Anfang, geliebte Schwester. Nun wirst du beweisen müssen, wie weit du bereit bist, wirklich zu gehen,..."

und hinter ihm tauchten zwei Schatten auf, eine hagere Gestalt, menschlichen Antlitz' mit einem Wolf zu seiner Seite und unterbrach Imäus' Monolog mit ruhiger aber gespannter Stimme "Es gibt nichts, das irgend jemand gegen dies Bündnis unternehmen könnte"
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[Jester]

Bereits einige Sonnenläufe ist es her, seit dem die Erde im Bergpass, der die Halbinsel der Wikinger mit dem Festland verbindet, aufbrach und die bisher in den tiefen der Erdkruste gefangen gehaltenen Schattenwesen, Dschinn' und Dämonen wurden regelrecht nach oben gespült um sich an der Erdoberfläche zu Manifestieren.

Immer mehr wurden es und sie schienen getrieben von der Wut ihres Meisters auf seine Schwester und auf alles, was diese zu schützen versuchte.
Doch im Gegensatz zu Imäus, vermochten sie die Wut nicht geschickt und listenreich einzusetzen. Besessen waren sie, vom Wahn getrieben, ihm zu dienen, Bauern in einem Spiel das Mächte führten, die sie nicht zu verstehen vermochten, doch wie Bauern in jedem Spiel, waren sie gewillt, ihr Leben zu geben um Imäus' geplante Züge einzuleiten und so stampften sie, traten sie neue Erdlöcher in die Berge und rissen ganze Klüfte aus dem Boden, gruben und schafften neue Möglichkeiten für Ihresgleichen sich ihnen anzuschliessen.


Etwas tiefer im Gebirge, desinterressiert ab all dem Lärm und den Beben, nahe eines kleinen, eingefrorenen Sees, der beim grossen Beben vor einigen Mondläufen entstand, sass ein kleines Männlein auf dem Boden. In seiner Rechten hielt er einen Hammer, in der linken einen Keil mit zugespitztem Ende.
Sowohl der Rest der noch bestehenden Unterzähne, als auch die obere Zahnreihe, biss auf auf die leicht aus dem Mund hängende Zunge. "Verflucht verflucht", murmelte das Männlein vor sich hin, kicherte dann kurz und biss sich sogleich wieder auf die Zunge, als wolle er sie fest halten und daran hindern, etwas dummes zu sich selbst zu sprechen, denn sonst war weit und breit niemand, bis auf einige Vögel, die ab und an vorbei flogen oder einen Fisch, der hin und wieder aus dem Wasser sprang, um eine Mücke zu verschlingen.

Der Kauz sass vor einer kleinen, aber feinen und von Detailreichtum strotzenden Eis-Statue, die ein geflügeltes Wesen darstellte. Es war nicht erkennbar, ob es sich um eine Frau oder einen androgynen Mann handelte, denn das Wesen war in wallende Kleidung, ebenso aus Eis geformt, gehüllt, doch wirkte es lebendiger als so manch lebendes Wesen, fast schon, als würde der Statue durch Magie Leben eingehaucht.

Der komische alte Mann, sass da und fixierte die Statue sehr lange, bis er dann mit einem gezielten, sanften Schlag mit dem Keil, den letzten stoss verpasste um das Werk zu vollenden.

Abermals kicherte er und stellte die Statue einfach auf den Boden, als wäre sie nichts wert, stand auf und ging in sein Haus, in welchem er sich auf das kaputte Bett lag und aus dem Fenster spähte, während die Erde erneut leicht zu beben begann.

"Verdammte Verfluchte Kreaturen", kreischte er leise vor sich hin, "haben einfach den Pass blockiert und das Tor verriegelt, diese Teufel", und wieder dieses seltsame Kichern, als könne er sich nicht dagegen wehren, "muss von Fischen leben, nicht einmal mehr jagen kann ich!" und mit immer leiser werdender Stimme schlief er langsam ein.
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